Wir hatten die vergangenen 2 ½ Jahre, um dieses großartige Experiment der Remote-Meetings durchzuführen. Verzeihung für diese provokante Aussage, aber zumindest hab ich jetzt bestimmt deine Aufmerksamkeit! Was ich damit aber eigentlich sagen will, ist, dass viele von uns die vergangenen Jahre einiges an Erfahrung im Mediieren auch online gesammelt haben. Es wird Zeit für eine vorläufige Abrechnung.
Der anfängliche Aufruhr
Gegner einer Online-Mediation argumentierten, dass dies unmöglich sein und nicht funktionieren würde. Traditionalisten glaubten, dass zur effektiven Beilegung von Streitigkeiten die physische Anwesenheit der Parteien, eine menschliche Verbindung, erforderlich sei. Wie sonst könnten Sie Körpersprache, Absicht und Aufrichtigkeit abschätzen? Andere behaupteten, dass die physische Präsenz, die Kosten und das Engagement die einzige Möglichkeit für die Parteien seien, die Streitbeilegung überhaupt ernst zu nehmen.
Natürlich gab es eine erste Bodenwelle, als die Fernmediation Fahrt aufnahm. Zoom-Bombing durch nicht autorisierte Benutzer, technische Störungen und Ähnliches. Im Allgemeinen hatte man den Eindruck, dass die Mediationswelt in der Anpassung an neue Plattformen Schwierigkeiten hatte. Die Gründe dafür lagen unbestreitbar natürlich im Außen.
Der natürliche Verlauf der Dinge
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die anfänglichen Wachstumsschmerzen der Fernmediation größtenteils überwunden sind. Digitale Plattformen wurden aktualisiert und verbessert, Zugangs- und Sicherheitsbedenken auszuräumen. Es besteht kein Zweifel, dass sich diese Plattformen im Laufe der Zeit weiter verbessern werden, da Entwickler einen klaren wirtschaftlichen Anreiz haben, diese Dienste zu entwickeln.
Diese digitalen Dienste sind inzwischen weit verbreitet und für fast jeden sogar mit einem Mobiltelefon und einer Internetverbindung leicht zugänglich. Infolgedessen nutzen viele Nutzer regelmäßig digitale Plattformen, nicht nur für geschäftliche Zwecke, sondern auch, um mit Freunden und Familie sozial in Kontakt zu bleiben.
Wie bei jeder technologischen Entwicklung sind die Vorteile enorm. Oft erhöhen solche Innovationen Zugang, Komfort und Effizienz, so auch diese. Pferd zum Verbrennungsmotor, Zug zum Flugzeug, Papier zum digitalen Bild, Schallplatten zu MP4-Dateien, Schreibmaschine zum Computer, Face-to-Face-Mediation zu Remote-Mediation.
Das Erkennen des Nutzens
Die Fernmediation zieht alle derzeit möglichen Register, um den Zugang, die Bequemlichkeit und die Effizienz zu verbessern, ohne dabei die Effektivität des Streitbeilegungsverfahrens zu beeinträchtigen.
Es besteht kein Zweifel, dass die Fernmediation die Chancen der Teilnehmer verbessert, Medianten mit großen räumlichen Abständen in die Mediation zu holen. Eine obligatorische persönliche Mediation stellt Herausforderungen in Bezug auf Transport und Zeit außerhalb des Berufs oder Zuhauses dar. Dies verhindert eine hilfreiche Mediation in vielen Fällen. Dank der relativ einfachen Verbindung durch eine Fernmediation kann jetzt fast jeder problemlos von beinahe überall aus an einer Mediation teilnehmen und das ohne größere Unannehmlichkeiten.
Effizienz in Bezug auf Zeit und Kosten ist auch ein Kennzeichen technologischer Innovation. Bei der Fernmediation ist das nicht anders, da die Fernmediation normalerweise von einem Mediator gehostet wird und für eine Partei keine zusätzlichen Kosten für die Teilnahme an der Fernmediation anfallen. Dies bedeutet Einsparungen bei Reisen, Transport, Hotels und sogar Parkplätzen für alle Parteien. Für Anwälte und Institutionelle sind die Vorteile noch größer, da sie an einem einzigen Tag an mehreren Mediationen in verschiedenen Städten, Bundesländern oder sogar Ländern teilnehmen können.
Mit einer Fernmediation können Sie künftig auch während einer Vergleichssitzung immer noch die Gesichter der Teilnehmer sehen, um ihre Aufmerksamkeit und Reaktionen zu verstehen. Auch die Kommunikation wird nicht behindert, da “shared” und “private sessions“, bei korrekter Einrichtung der Lounge, in einer Remote-Mediation einwandfrei funktionieren.
Schließlich wurde die Wirksamkeit der Fernmediation nicht ernsthaft in Frage gestellt. Bei meinen Recherchen für diesen Artikel konnte leider auch keine meiner Meinung entgegen stehenden ernsthaften Forschungen oder Studien finden, welche zeigen würden, dass Fernmediation eine effektive Mediation behindert oder beeinträchtigt. Das einzige, was bei der Fernmediation im Vergleich zur persönlichen Mediation wirklich fehlt, ist der gelegentliche Händedruck, ein Donut, etwas Smalltalk zwischen Tür und Angel und ein schlechte Kaffee.
Aus all diesen Gründen ist Fernmediation ist nicht die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart. Wir testen seit mindestens 2 ½ Jahren die Fernvermittlung zur Abwicklung von Besprechungen und wir können behaupten, es funktioniert! Aus den richtigen Gründen bleibt die Fernmediation bestehen, denn sie ist effizient, kostengünstig und bietet mehr Möglichkeiten zur Streitbeilegung, als wir je zuvor hatten.