Was lerne ich in einer Mediationsausbildung und welche Vorteile bietet sie?

Von Paul Schindler  - 23. Juli 2024

Eine Mediationsausbildung vermittelt dir eine Vielzahl von Fähigkeiten zum Lösen von Disputen. Diese Fähigkeiten gehen jedoch, entgegen vieler Erwartungen, weit über das reine Vermitteln von Konflikten hinaus. In diesem Blogartikel erfährst du, welche Inhalte in einer österreichischen Mediationsausbildung gesetzlich abgedeckt werden müssen und welche Vorteile eine solche Ausbildung für dich bietet.

Inhalte einer österreichische Mediationsausbildung

Ganz grundlegend lässt sich feststellen, dass österreichische Ausbildungen kaum mit internationalen zu vergleichen sind. Klar, in jeder Ausbildung wirst du Grundlagen wie die Eskalationsstufen nach F. Glasl oder auch einen Mediationsprozess lernen, doch gehen die Österreicher weit darüber hinaus. Denn in Österreich gibt es eine gesetzliche Ausbildungsverordnung, welche sowohl Inhalt, als auch Dauer auf einen Mindeststandard festsetzt. Die meisten Ausbildungseinrichtungen erfüllen dann genau die Verordnung entsprechend diesem Standard. Hier folgt ein kleiner repräsentativer Einblick in die Inhalte der österreichischen Ausbildungsverordnung:

  1. Grundlagen der Mediation: In der Mediationsausbildung lernen die TeilnehmerInnen die grundlegenden Prinzipien und Theorien der Mediation kennen. Dazu gehören die Definition von Mediations-Stilen und Mediations-Arten, ihre Abgrenzung zu anderen Konfliktlösungsmethoden (ADR) und die ethischen Grundsätze, die eine MediatorIn in Österreich sogar gesetzlich befolgen muss.
  2. Kommunikationstechniken: Ein wesentlicher Bestandteil einer jeden Ausbildung ist die Lehre von effektiven Kommunikationsmethoden. MediatorInnen müssen in der Lage sein, aktiv zuzuhören, Empathie zu demonstrieren und nonverbale Signale zu erkennen. Diese Fähigkeiten sind, naheliegenderweise, entscheidend für den Erfolg einer jeden Mediation. Weshalb? Ganz einfach: um das Vertrauen der Konfliktparteien (Medianden) zu gewinnen und eine offene und ehrliche Kommunikation zu entwickeln. Exzellente TrainerInnen stellen genau das sicher und geben hands-on Feedback zu den Leistungen der TeilnehmerInnen.
  3. Konfliktanalyse: Die TeilnehmerInnen lernen, Konflikte zu analysieren, zu kategorisieren und deren Ursachen und Wirkungen zu identifizieren. Dies umfasst das Verständnis von Konfliktdynamiken zwischen Parteien, die Identifikation von Werten, Interessen, Positionen und Bedürfnissen der Medianden. Außerdem beschäftigen sich exzellente MediatorInnen mit der Erkennung und Benennung von Bewertungen, Hierarchien, zwischenmenschlichen Machtverhältnissen und Emotionen.
  4. Verhandlungs- und Lösungsstrategien: MediatorenInnen müssen in der Lage sein, kreative und nachhaltige Lösungen für Konflikte gemeinsam mit den Parteien zu entwickeln. In der Ausbildung sollen daher unbedingt verschiedene Verhandlungs- und Lösungsstrategien vermittelt werden, welche es den MediatorInnen ermöglichen, gemeinsam mit den Parteien faire und tragfähige Vereinbarungen zu erarbeiten. Ohne ein Gespür für Dynamiken und Strategien der Verhandlungslehre zu entwickeln, gleicht die Arbeit von MediatorInnen der Suche nach der allzu bekannten Nadel im Heuhaufen.
  5. Rechtliche Grundlagen: Auch rechtliche Kenntnisse sind ein zentraler Bestandteil einer Mediationsausbildung. Die TeilnehmerInnen lernen die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Mediation kennen. Dies umfasst relevante Gesetzestexte und Vorschriften sowie die Grundprinzipien der Mediation (Stichwort Vertraulichkeits- und Schweigepflichten).
  6. Praktische Übungen und Rollenspiele: Ein großer Teil einer Ausbildung besteht aus praktischen Übungen und Rollenspielen, welche zur Selbsterfahrung gedacht sind. Diese ermöglichen es den TeilnehmerInnen, ihre theoretisch erlangten Kenntnisse in realitätsnahen Ergebnissen anzuwenden und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Dies geschieht im Idealfall nicht bloß durch das Erleben, sondern durch minutiöses Feedback der Trainer.

Unsere Ausbildung erfüllt all diese Punkte, die restlichen gesetzlich geforderten Inhalte und darüber hinaus weitere dutzende Einheiten zu zwischenmenschlicher Kommunikation und Psychologie. Unsere Kunden sind, so wie wir, davon überzeugt, dass diese Inhalte den Unterschied ausmachen, ob man direkt nach der Ausbildung erfolgreich in den Markt starten kann oder die Ausbildung lediglich zum CV beiträgt.

Vorteile einer Mediationsausbildung für deinen Kernberuf

In den meisten Berufen haben wir es mit zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. sogar Konflikten zu tun. Aber nicht nur dafür ist eine Mediationsausbildung sinnvoll. Sie bietet gleiche mehrere Vorteil:

  1. Berufliche Entwicklung: Eine Mediationsausbildung eröffnet häufig neue berufliche Perspektiven oder schnellere Aufstiegschancen. Dies ist kaum verwunderlich, denn mit höheren Positionen geht häufig auch mehr Verantwortung einher, die zu mehr zwischenmenschlichen Druck führen kann. MediatorInnen sind daher in sämtlichen beruflichen Branchen gefragt, besonders in Konzernen, Schulen, Familienbetrieben, Gemeinden, Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, ist wohl eine der wertvollsten Kompetenzen, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Menschen geht, denn wo Menschen zusammenkommen, entstehen Konflikte, die gelöst werden wollen.
  2. Persönliche Weiterentwicklung: Neben den beruflichen Vorteilen bietet eine Mediationsausbildung klarerweise auch persönliches Wachstumspotential. Die TeilnehmerInnen entwickeln eine bessere Selbstwahrnehmung durch das Erkennen eigener blinder Flecken, emotionale Intelligenz in der Kommunikation und die Fähigkeit, mit Stress und schwierigen Situationen ad hoc umgehen zu können. All diese Entwicklungen haben einen unschätzbaren Übertrag auf die privaten Beziehungen.
  3. Verbesserte Kommunikationsfähigkeiten: Die in der Mediationsausbildung erlernten Kommunikationstechniken sind im täglichen Leben von unschätzbarem Wert, denn sie versetzen dich in die Lage, agiler agieren zu können. Sie helfen, Missverständnisse zu erkennen und zu vermeiden, Beziehungen zu festigen und effektivere Gespräche zu führen.
  4. Gesellschaftlicher Nutzen: Mediatoren leisten einen unschätzbaren Beitrag zum sozialen Frieden und zur Konfliktprävention in der Gesamtgesellschaft. Durch deine mediative Arbeit trägst du dazu bei, Streitigkeiten auf effiziente, wie auch friedliche Weise beizulegen. Dadurch werden die Zusammenarbeit und das Verständnis zwischen verschiedenen, auch inhomogenen Gruppen gefördert.
  5. Flexibilität und Unabhängigkeit: Viele MediatorInnen entscheiden sich dafür, als selbstständige Einzelunternehmer tätig zu werden. Dies bringt ihnen ein hohes Maß an beruflicher und auch privater Flexibilität und Unabhängigkeit. Sie können ihre Arbeitszeiten und sogar den Arbeitsort frei wählen. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit, sich auf bestimmte, für sie besonders interessante Fachgebiete immer wieder neu zu spezialisieren.

Unser Fazit

Zusammenfassend lässt sich zweifellos sagen, dass eine Mediationsausbildung eine umfassende Ausbildung in den Fähigkeiten und Kenntnissen bietet, welche notwendig sind, um erfolgreich als MediatorIn tätig zu sein. Insbesondere mit einer österreichischen Ausbildung wirst du, selbst international, gut beraten sein. Die Vorteile einer solchen Ausbildung kennst du jetzt ja gut. Sie reichen von beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten über persönliche Chancen für dein Privatleben bis hin zu einem nachhaltigen Beitrag für unsere Gesamtgesellschaft.

In Wien gibt es zahlreiche Ausbildungsstätten und TrainerInnen, die hochwertige Mediationsausbildungen anbieten und die Teilnehmer auf ihrem Weg zu erfolgreichen MediatorInnen begleiten. Wenn du von unserem Mehrangebot an Ausbildungseinheiten, dem selbst international renommierten Trainerpool und der hybriden Ausbildungsgestaltung unserer Akademie profitieren möchtest, dann melde dich bei uns und sprich direkt mit dem Ausbildungsleiter Paul Schindler.

Spezialisierung nach der Mediationsausbildung - welche Felder gibt es?

Paul Schindler

Bei meinen Seminaren in ganz Österreich, Deutschland und der Schweiz zeige ich angehenden MediatorInnen und Führungskräften, wie sie herausfordernde Konflikte erst lösen und anschließend auch nutzen können. Ziel ist es eine autonome Handlungsfähigkeit in emotional aufgeladenen Situationen durch bewehrte Techniken zu erlernen. Außerdem lege ich ein großes Augenmerk auf ein umfangreiches Verständnis eines Konflikts, um den Prozess nachhaltig leiten und verändern zu können.

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