Mediationsausbildung Glossar

Die wichtigsten Begriffe rund um Mediation und die Mediationsausbildung im Überblick!

Mediation von A bis Z:

A

Abkommen

Ein formelles (oder informelles) Übereinkommen, das durch Mediation erreicht wurde - also quasi der Abschluss der Mediation.

Aktives Zuhören

Ein formelles (oder informelles) Übereinkommen, das durch Mediation erreicht wurde - also quasi der Abschluss der Mediation.

Allparteilichkeit

Die grundlegende Haltung des Mediators, keine Partei zu bevorzugen und für alle Parteien gleichermaßen zugänglich und unterstützend zu sein.

B

Bedürfnisse

Hinter jedem Konflikt stehen unerfüllte Bedürfnisse. Das Aufdecken der Bedürfnisse der einzelnen Parteien führt in der Regel zu mehr gegenseitigem Verständnis und trägt entscheidend zur Lösungsfindung bei.

C

Caucus

Ein Treffen zwischen dem Mediator und einer der Parteien, oft genutzt, um sensible Informationen zu diskutieren oder Impulse für Verhandlungen zu geben.

Co-Mediation

Der Einsatz von zwei Mediatoren, die gemeinsam arbeiten, um den Konflikt zu lösen.

Commitment

Das Engagement der Parteien, am Mediationsprozess teilzunehmen und ernsthaft nach einer Lösung zu suchen.

D

Deeskalation

Techniken, die dazu dienen, die Spannungen im Konflikt zu verringern und ein produktiveres Gespräch zu fördern.

Drittpartei

Eine unabhängige Person, die hilft, den Konflikt durch Mediation zu lösen.

E

Empathie

Die Fähigkeit des Mediators, sich in die Lage der Streitparteien hineinzuversetzen, was für das Verständnis der jeweiligen Positionen und Emotionen wesentlich ist.

F

Familienmediation

Familienmediation ist speziell auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet. Sie wird eingesetzt, um Konflikte innerhalb der Familie wie Scheidungen, Erbstreitigkeiten oder Eltern-Kind-Konflikte usw. zu lösen. Der Schwerpunkt liegt (wie immer) darauf, eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu finden, die langfristig tragfähig ist und die familiären Beziehungen so weit wie möglich schont. Sie ist damit nachhaltiger und günstiger als ein Gerichtsverfahren.

Fragetechniken

In der Mediation sind Fragetechniken essentiell, um die Parteien dazu zu bringen, über ihre Positionen hinaus zu denken und ihre tatsächlichen Bedürfnisse und Interessen zu erkennen. Zu den wirksamen Fragetechniken gehören offene Fragen, die dazu anregen, mehr Informationen preiszugeben und tiefergehende Antworten zu geben. Beispiele für offene Fragen sind: "Wie fühlen Sie sich bezüglich dieser Situation?" oder "Was wäre für Sie eine ideale Lösung?". Zirkuläre Fragen können ebenfalls genutzt werden, um die Sichtweisen der anderen Partei zu verstehen, indem gefragt wird, wie eine Person die Reaktion einer anderen auf ein bestimmtes Ereignis einschätzt. Reflektierende Fragen wiederum helfen den Parteien, über ihre Aussagen nachzudenken und möglicherweise neue Perspektiven zu erkennen.

Freiwilligkeit

Freiwilligkeit ist ein Grundprinzip der Mediation. Dies bedeutet, dass alle Parteien freiwillig am Mediationsprozess teilnehmen und jederzeit die Möglichkeit haben, diesen zu verlassen. Die Freiwilligkeit ist entscheidend für die Effektivität der Mediation, da sie sicherstellt, dass die Parteien engagiert und motiviert sind, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Ohne die freiwillige Teilnahme könnten die Lösungen als erzwungen empfunden werden und möglicherweise nicht nachhaltig sein. Es kann jedoch vorkommen (z.B. im Arbeitskontext oder oder Eltern-Kind-Mediation), dass nicht alle Meidenden freiwillig da sind. In diesem Fall sollte aber abgeklärt werden, ob tatsächlich ein Interesse an einer Lösung vorhanden ist.

G

Gesprächsführung

Die Kunst des Mediators, Gespräche so zu lenken, dass sie produktiv sind und zu einer Einigung führen.

Gewaltfreie Kommunikation

Die gewaltfreie Kommunikation besteht aus 4 Schritten bzw. Sprachmustern, mit denen die Meidenden vermeiden können, sich gegenseitig "anzugreifen". Das führt zu mehr Verständnis für die andere Seite.

H

Empathie

Die Fähigkeit des Mediators, sich in die Lage der Streitparteien hineinzuversetzen, was für das Verständnis der jeweiligen Positionen und Emotionen wesentlich ist.

I

Interessen

Die tieferliegenden Beweggründe oder Wünsche, die hinter den Positionen der Parteien stehen. In der Mediation wird versucht, die Interessen beider Seiten zu identifizieren, um Lösungen zu finden, die für alle akzeptabel sind.

J

Justiznahe Mediation

Mediation, die in enger Verbindung mit dem Justizsystem steht, oft als Teil eines Gerichtsverfahrens.

K

Konsens

Ein Übereinkommen, das von allen Parteien akzeptiert wird, ohne dass jemand sich benachteiligt fühlt. Konsens ist oft das Ziel der Mediation, da er langfristige Lösungen ermöglicht.

L

Lösungsorientierung

Der Fokus der Mediation auf das Finden einer praktischen und akzeptablen Lösung für alle Beteiligten.

M

Mediator:in

Eine neutrale Person, die den Mediationsprozess leitet, um den Parteien zu helfen, eine einvernehmliche Lösung für ihren Konflikt zu finden. Der Mediator unterstützt durch strukturierte Kommunikation und fördert das gegenseitige Verständnis, ohne selbst eine Entscheidung zu treffen oder eine Partei zu bevorzugen.

Medianden

Die Parteien, die an der Mediation teilnehmen und ihren Konflikt mit Hilfe des Mediators lösen möchten. Sie tragen die Verantwortung, eigenständig Lösungen zu erarbeiten und sind aktiv im Prozess involviert.

Mediationsvertrag

Eine schriftliche Vereinbarung, die festlegt, dass die Parteien den Mediationsprozess respektieren und einhalten. Er regelt auch die Vertraulichkeit und die Modalitäten der Mediation.

N

Neutralität

Die Unparteilichkeit des Mediators, essentiell für das Vertrauen der Parteien in den Mediationsprozess.

Nachhaltigkeit

Das Ziel, Lösungen zu finden, die langfristig tragfähig und umsetzbar sind.

O

Optionen

Verschiedene mögliche Lösungen, die während der Mediation entwickelt werden.

Offene Fragen

Fragen, die dazu dienen, den Dialog zu vertiefen und den Parteien helfen, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.

P

Positionen

Eine Verhandlungsmethode, bei der die Parteien ihre Ausgangspositionen darlegen, oft ohne die dahinterliegenden Interessen oder Bedürfnisse zu offenbaren.

Q



R

Respekt

Die gegenseitige Achtung der Parteien und des Mediators, grundlegend für einen konstruktiven Dialog.

Rahmenvereinbarung

Eine anfängliche Vereinbarung über den Ablauf und die Regeln der Mediation.

S

Selbstbestimmung

Das Prinzip, dass die Parteien selbst die Kontrolle über die Lösung ihres Konflikts haben.

Schweigepflicht

Die Verpflichtung des Mediators und aller Beteiligten, Informationen aus der Mediation nicht außerhalb zu verwenden oder zu offenbaren.

T

Transparenz

Offenheit und Klarheit über den Mediationsprozess und die Entscheidungen, damit alle Parteien Vertrauen in das Verfahren haben.

U

Unparteilichkeit

Die neutrale Position des Mediators ohne eigene Interessen im Konflikt.

V

Vertraulichkeit

Die Zusicherung, dass alles, was in der Mediation besprochen wird, nicht nach außen getragen wird.

W

Win-Win-Lösung

Eine Lösung, die für alle Parteien vorteilhaft ist und deren Bedürfnisse befriedigt.

Wirtschaftsmediation

Eine Lösung, die für alle Parteien vorteilhaft ist und deren Bedürfnisse befriedigt.

X



Y



Z

Zielorientierung

Die Konzentration auf das Erreichen spezifischer, von den Parteien festgelegter Ziele durch die Mediation.